Gangteng Tulku Rinpoche

Gangteng Tulku Rinpoche

Peling Gyalse Kunzang Pema Namgyal Geboren 1955, ist der wichtigste Lama der Nyingmapa-Tradition in Bhutan und Oberhaupt von mehr als 25 Klöstern und Tempeln in Bhutan. Rinpoche ist die neunte Inkarnation und der Linienhalter von Pema Lingpa (1450-1521) – einem der fünf Haupttertöns – sowie eine Manifestation von Guru Padmasambhava und Longchen Rabjampa (1308-1363). Rinpoche absolvierte die umfassende Schulung des Vajrayana-Buddhismus und studierte in Bhutan, Südindien und Nepal mit Nyingma-, Kagyü- und Sakya-Lehrern. Seine wichtigsten Lehrer waren S.H. Dudjom Rinpoche, S.H. Dilgo Khyentse Rinpoche, S.H. Penor Rinpoche, Chatral Rinpoche sowie der 68. und der 69. Je Khenpo von Bhutan. Rinpoche verbrachte insgesamt elf Jahre seines Lebens im Retreat. Rinpoche führt mit grosser Klarheit und Direktheit eine ständig wachsende Zahl von westlichen Schülern in die Lehren, die Sicht und die Praxis des Dzogchen ein

Biografie

In seiner Kindheit wurde Gangteng Tulku Rinpoche als neunte Körperemanation von Pema Lingpa von Polo Khenpo Rinpoche erkannt. Für die Richtigkeit dieser Feststellung hat anschließend seine Heiligkeit, der 16. Karmapa gebürgt, sowie Rangjung Rigpe Dorje, Dudjom Rinpoche und Dilgo Khyentse Rinpoche. Gangteng Tulku Rinpoche wurde damals Mönch und erhielt eine traditionelle Ausbildung im Kloster von Trongsa, wie es für junge Tulkus üblich ist. Im Alter von sechzehn Jahren wurde er im Kloster von Gangteng Sangnak Chöling inthronisiert. Gyalse Pema Tinle hatte das Kloster gegründet, es ist der offizielle Wohnort der Gangteng Tulkus.
Anschließend übernahm Rinpoche die spirituelle Leitung von 19 Klöstern und Einsiedeleien der Nyingma-Tradition. Mittlerweile ist ihre Zahl auf mehr als 35 gestiegen. Darüber hinaus hat Rinpoche das Kloster Pema Chöling gegründet, um auch Nonnen die Teilnahme am vollständigen Studienzyklus anzubieten, was bis dahin nur Mönchen vorbehalten war.
Rinpoche hat drei Jahre lang in Nepal unter der Leitung von Dudjom Rinpoche studiert, der seinerzeit spirituelles Oberhaupt der Nyingma-Linie war und als Guru Rinpoche in Person angesehen wurde. Von ihm und von Dilgo Khyentse Rinpoche hat er in dieser Zeit den vollständigen Zyklus von Einweihungen und Unterweisungen der Pema Lingpa-Linie erhalten. (Diese beiden Meister hatten in Tibet zuvor zahlreiche Einweihungen erhalten und hatten auf ihrer Flucht aus dem Land ausgerechnet auch diese Terma-Texte im Gepäck)

Anschließend hat Rinpoche 8 Jahre in nahezu andauernder Meditation verbracht. Das geschah unter der spirituellen Leitung von Dje Trisur (ehemals Dje Khenpo) Tenzin Töndrup Rinpoche, der als einer der am weitesten verwirklichten Dzogchen-Meistern gilt. Es folgte eine Phase des intensiven Studiums bei Chatral Rinpoche.
Mit der Unterstützung seiner Lehrer entschloss sich Gangteng Tulku schließlich Mitte der 80er Jahre, auch im Westen Dzogchen-Unterweisungen zu geben. Auf seine erste Reise ging er ganz allein, ohne einen Assistenten.
Bis zum Jahr 1994 absolvierte er ein weiteres Dreijahresretreat in den Bergen am Kloster Gangteng Gompa, was Sungtrul Rinpoche zeitgleich mit ihm tat. Seit 1994 hat er ununterbrochen dafür gearbeitet, die Meditationspraktiken und Unterweisungen der Pema Lingpa-Tradition zu pflegen und fortzusetzen. Zu diesem Zweck hat er ein Zentrum für Dreijahresretreats gegründet, zwei abgelegene Zentren für Dzogchen-Retreats, ein Nonnenkloster und eine Shedra (philosophisches Studienzentrum) für Frauen, sowie eine Shedra für Mönche (Künzang Chölig), mit sehr hohem Niveau in der Nähe von Gangteng Gompa. Rinpoche reist jedes Jahr nach Europa, Nordamerika und Asien, wo er großzügig Unterweisungen zur Sicht und Praxis des Dzogchen erteilt. Infolge dieser Reisen entstanden in den entsprechenden Ländern Yeshe-Khorlo Zentren.